Die
Burgenländische Landesausstellung trägt den Titel
"KRIEG
oder FRIEDEN ‚ Vom Kult der Gewalt zur Kultur des Friedens".
Veranstalter
ist das Österreichische Studienzentrum für Frieden und
Konfliktlösung (ÖSFK) in Kooperation mit dem Land Burgenland
und der Österreichischen UNESCO-Kommission.
Die
Landesausstellung stellt nach den Worten des UNO-Generaldirektors
einen wichtigen Beitrag zum Internationalen Jahr der Kultur des
Friedens dar, das von UNO und UNESCO für das Jahr 2000 proklamiert
wurde. Gleichzeitig bildet sie den krönenden Abschluss des
Schlaininger Friedensprojektes, das sich zum Ziel gesetzt hat, in
Stadtschlaining nicht nur eine Friedensuniversität, ein Friedenszentrum,
eine Friedensbibliothek, sondern auch ein Friedensmuseum zu errichten.
Den
Frieden in den Mittelpunkt einer Ausstellung stellen, ist eine wissenschaftliche,
künstlerische und vor allem friedenspolitische Herausforderung.
Die friedenspolitische Botschaft richtet sich hierbei an die Politik,
insbesondere an die politischen Eliten, da Konflikte und Krieg vor
allem das Ergebnis ihres Handelns sind. Der Krieg als Mittel der
Politik ist durch zivile Konfliktaustragung - der Kult der Gewalt,
der noch immer so stark die Einstellungen und Mentalitäten
des Einzelnen prägt - durch eine Kultur des Friedens zu ersetzen.
Das Ausstellungsprojekt will diese Neuorientierung von Politik und
Kultur in bewusster Parteinahme für Frieden, Entwicklung und
Zukunft unterstützen.
Obwohl
die Ausstellung eindeutig Partei für den Frieden ergreift,
soll sie keine Ideologie verbreiten, sondern die BesucherInnen zum
Suchen nach gewaltlosen Wegen für eine vorsorgliche Gewaltverhinderung,
eine konstruktive Konfliktbearbeitung und eine nachhaltige Friedensgestaltung
ermutigen. Die Ausstellung soll nicht nur das friedenspolitische
Bewusstsein in der Öffentlichkeit stärken, sondern auch
den Mut zum friedenspolitischen Engagement fördern.
Auf
der Grundlage eines wissenschaftlichen Gesamtkonzeptes wurden die
Themen und Szenen der einzelnen Abteilungen durch intensive Kooperation
mit ExpertInnen aus Wissenschaft, Kunst und Praxis in vielen Diskussionen
erarbeitet. Geboten werden Informationen und Reflexionen, Aufklärungen
und Erlebnisse. Nicht nur der Verstand, auch die Sinne und Gefühle
sollen angesprochen werden.
Die
Ausstellung will einen möglichst objektiven Beitrag zur Geschichte,
Gegenwart und Zukunft des Friedens leisten, ohne dabei auf die Vision
einer Kultur des Friedens zu verzichten. Es geht darum, dem Frieden
eine Stimme zu geben, was heute notwendiger ist als vor 10 Jahren.
Das Motto für die Ausstellung hat die UNESCO formuliert: "Peace
is in our Hand".
Wir
wollen die Geschichte des Friedens erzählen und aus de
langen
Schatten der Kriegsgeschichte und ihrer Heldenverehrung heraustreten.
Dabei soll der Frieden erfahrbar und mit allen Sinnen erlebbar gemacht
werden. Frieden soll nicht nur vom Kopf her verstanden werden, sondern
sich emotional festsetzen und zur bestimmenden Identifikation werden.
Wir
wollen die BesucherInnen für den Frieden gewinnen, sie zum
Frieden aktivieren. Dafür werden wir keine fertigen Rezepte
anbieten und auch kein idealisiertes Bild vom Frieden zeichnen.
Vielmehr wird Frieden in vielerlei Brechungen und Widersprüchen
vorgestellt und als ein lebendiger Prozess begriffen, der immer
wieder gefährdet ist und deshalb der ständigen Unterstützung
jedes Einzelnen bedarf. Frieden ist nichts Selbstverständliches,
sondern muss permanent aktiv gestaltet werden: mit Verstand und
mit Gefühl, durch Information, Aufklärung und persönlichen
Einsatz.
Mit
der Burgenländischen Landesausstellung 2000 soll die Um- und
Aufbruchsstimmung im Millenniumsjahr genutzt werden, den historischen
Wandel vom Kult der Gewalt zu einer Kultur des Friedens zu fördern.
Die Besucherinnen und Besucher können diese zukunftsweisende
Entwicklung mitgestalten.